JOSEPHIN HANKE
2025
Mehrkanal Soundinstallation
Im Spannungsfeld zwischen Begehren und Erwartungsdruck, Einsamkeit und sozialer Abhängigkeit, Zärtlichkeit und Gewalt, erzählt Bridge die Beziehung zwischen Personen, deren Anziehung zueinander von der Reflexion ihrer Herkunft begleitet wird. In der Soundinstallation vermischen sich Monologe zu einem gemeinsamen Raunen, das von prekären Lebensumständen berichtet. Jede Stimme wird zum Container von Realitäten, auf deren Rücken sich eine kapitalistische Gesellschaft stützt.
Multichannel soundinstallation
In the dynamic interplay of desire and societal pressure, loneliness and social dependence, as well as
tenderness and violence, Bridge explores the relationships between individuals whose attraction to
one another is shaped by reflections on their backgrounds. The sound installation comprises a
melding of monologues that coalesce into a collective murmur, recounting the struggles of precarious
living conditions. Each voice serves as a container for different realities, which underlie the foundations
of a capitalist society.
Dabei liegt ihre Fokus auf der Widerstandsfähigkeit und den Resilienzmechanismen. Individuen und Gemeinschaften entwickeln Kompetenzen und sich ständig transformierende Ermächtigungsstrategien, um ihr Überleben zu sichern. Die daraus entstehenden gegenkulturellen Räume ermöglichen temporäre utopische Weltbilder. Hier sucht Hanke nach Bildern der Gewalt, um sie künstlerisch zu dekonstruieren und ihr die Zärtlichkeit zur Seite zu stellen, beziehungsweise, sie in der Gegengewalt zu finden und bildlich zu verstärken. Mit filmischen, performativen und installativen Mitteln untersuche Hanke die Potenzialität von Körpern, insbesondere in Bezug auf Gender, Klassismus und Rassismus. Neben ihrer Arbeit als Solokünstlerin kollaboriert sie mit verschiedenen Künstler*innen und Gruppen, u. a. mit der Künstlerin und Performerin @nnast_antn. Zusammen mit der Künstlerin und Bühnenbildnerin Magdalena Emmerig ist sie Co-Founderin des Periferi-Magazin (2021-2023), einer Plattform für utopische und spekulative Textarbeit, die Menschen mit unterschiedlichem sozialen und professionellen Background zu einer zweimonatigen Schreibphase zusammenbringt.
Mit dem im zweiwöchentlich stattfindenden Performance-Drag-Abend Rosa Bonheur c.u.n.T. im Café
Dujardin, etablierte Sie gemeinsam mit Schauspieler*innen, Künstler*innen und Musiker*innen
Gegenkultur, Abseitigkeit und Queeres Leben im Berliner Stadtbezirk Wedding (2023 - 2024).
Josephin Hanke hat in Berlin, Reykjavik und Braunschweig studiert. Ihr Diplom machte sie bei
Professorin Else Gabriel an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, im Fachgebiet Bildhauerei. Sie war Meisterschülerin von Professorin Candice Breitz und Eli Cortiñas in der Klasse für Raumkonzepte an der Hochschule für bildende Kunst Braunschweig. Ihre Arbeiten wurden auf Festivals und in Ausstellungen gezeigt, u. a. beim Fringe Festival Stockholm, EMAF-Osnabrück, Kunstverein Braunschweig und dem Mönchehaus Museum Goslar. Zuletzt erhielt sie den Neustart-Kultur Kickstarter Zuschuss (2021) und das Neustart-Kultur Stipendium der Stiftung Kunstfonds (2022).
approaches to explore the diverse phenomena of violence and power structures. Her focus is on
resilience and the mechanisms of resilience. Individuals and communities develop skills and constantly
evolving empowerment strategies to secure their survival. The countercultural spaces that emerge
from this foster temporary utopian visions. Here, Hanke seeks images of violence to artistically
deconstruct them and juxtapose them with tenderness, or to find and visually amplify them within
counter-violence. By using cinematic, performative, and installation techniques, Hankes approach is
rooted in exploring the potentiality of the body, particularly in relation to gender, classism, and racism.
In addition to her work as a solo artist, she collaborates with various artists and groups, including the
artist and performer @nnast_antn. Alongside artist and set designer Magdalena Emmerig, she is a co-
founder of the Periferi-Magazin (2021-2023), a platform for utopian and speculative writing that brings
together people from diverse social and professional backgrounds for a two-month writing phase.
Through the biweekly performance-drag event Rosa Bonheur c.u.n.T. at Café Dujardin, she collaborates with actors, artists, and musicians to establish counterculture, marginality, and queer life in the Berlin district of Wedding .
Josephin Hanke studied in Berlin, Reykjavik, and Braunschweig. She earned her diploma under Professor Else Gabriel at the Kunsthochschule Berlin Weißensee in the field of sculpture. She was a master's student of Professor Candice Breitz and Eli Cortiñas in the spatial concepts class at the Hochschule für bildende Kunst Braunschweig. Her works have been showcased at festivals and exhibitions, including the Stockholm Fringe Festival, EMAF-Osnabrück, Kunstverein Braunschweig, and Mönchehaus Museum Goslar. Recently, she received the Neustart-Kultur Kickstarter grant (2021) and the Neustart-Kultur scholarship from the Stiftung Kunstfonds (2022).