Fight or flight


ein projekt von julie legouez & evelina Reiter


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Lee everett thieler julie legouez
Aneta Kajzer
louisa frauenheim
Avery schramm 
Esther grüne
Dasha Buben
Paula niño
Sandra bejarano
Arezoo molaei
Sofiia yesakova
Sunkyu lee
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Marthe Howitz
Jane Garbert
Jeiryung lee
evelina reiter
shona stark
bianca Kennedy
Hannah Lansburgh
Rachel Nord
marta vovk
anica seidel
simona andrioletti
Marina Stanimirovic



Einige Kunstwerke behandeln die themen
gewalt, angststörung und suizid.
Falls du hilfe brauchst, findest du sie hier.



Fight or Flight ⁄ Kampf-oder-Flucht ist ein uralter Überlebensinstinkt, der die blitzschnelle körperliche und psychische Reaktion von Lebewesen auf Gefahrensituationen beschreibt. Nach einer Schrecksekunde wird der gesamte Organismus in Stress versetzt und Kräfte gebündelt, um sich für Flucht oder Angriff zu wappnen. Ist die Gefahr bewältigt, folgt eine Phase der Erholung.

Doch was bedeutet es, wenn permanent mit Gefahren zu rechnen ist? 

Bedrohliche Situationen, Umgebungen und toxische Verhaltensweisen; patriarchale Besitzansprüche, gesellschaftlicher Druck auf den Körper; historische Narrative, die Emotionen wie „Wut“ pathologisieren und Vergewaltigungsmythen aufrecht erhalten, aber auch ökonomische Ungleichheiten und Abhängigkeiten sind ebenso real, wie deren Auswirkungen: Angst, Angststörungen, Depression und körperliche Versehrtheit. Bis heute gilt: Es gibt sie nicht, die sicheren Räume für FLINTA* – weder im öffentlichen noch im Privaten.

Die Gruppenausstellung Fight or Flight nähert sich diesen Themen aus der Perspektive von 24 Künstler*innen an. Aktuelle Herausforderungen und Bedrohungen werden durch ein breites Spektrum an künstlerischen Arbeiten betrachtet. Statt im Angesicht der bedrückenden Bedingungen in
Schockstarre zu verfallen, stellen sich die Künstler*innen kämpferisch den Traumata, Erfahrungen und Ängsten weiblichen* und queeren Lebens und schlagen Bewältigungsstrategien vor. Sie bieten Einblick in mögliche Formen des Widerstands gegen Gewalt und Diskriminierung.

Die Vielfalt der künstlerischen Praktiken zeigt, dass die oftmals als individualisierte Erfahrungen“ verharmlosten Erlebnisse in patriarchalen Gesellschaften strukturell verankert sind. Fight or Flight schafft so einen vielstimmigen Raum, in dem Austausch und neue Allianzen ermöglicht werden, um sich gegenseitig zu empowern und gemeinsam gegen die Kontinuitäten unterdrückender Narrative zu stellen.